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26. November 2021

TUfast: Mit dem ersten Electric Driverless Fahrzeug durch die Formula Student Saison 2021

Das TUfast Racing Team der TU München hat dieses Jahr das erste Mal ein Auto gebaut, das sowohl in der Electric Kategorie als auch in der Driverless Kategorie auf Wettbewerben antreten konnte. Alles über den Verlauf der Saison, ihre Höhen, die zu meisternden Herausforderungen und was ein hervorragender Teamgeist bewirken kann, erfahren wir im Interview.

Reilhofer KG: Hallo Verena, Du warst in der Saison 2021 die Team Managerin beim TUfast Racing Team. In diesem Jahr waren – im Gegensatz zum letzten Jahr – wieder Rennen möglich. Wo lagen rückblickend die Herausforderungen dieser Saison?

Verena Höfler: Die Saison 2021 war für uns etwas ganz besonderes und auch eine große Herausforderung. Zum einen mussten wir mit den Corona bedingten Beeinträchtigungen klarkommen. Zum anderen hatten wir uns vorgenommen, erstmals in der Geschichte von TUfast ein Auto zu bauen, das sowohl in der Electric Kategorie als auch in der Driverless Kategorie auf Wettbewerben antreten kann. Und natürlich sollte das Auto mit starken Konzepten überzeugen und auf den Wettbewerben die Leistung auch abrufen können.

Mit dem Wintersemester starteten wir Anfang November 2020 mit unserer CAD Phase, hauptsächlich im Homeoffice. Durch Nutzung der digitalen Möglichkeiten gelang es uns trotzdem, uns gegenseitig kennen zu lernen und ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Zunächst wurden die in den vorangegangenen Monaten aufgestellten Konzepte und Ideen umgesetzt. Dann starteten wir mit einer Task Force unter Umsetzung aller Hygienekonzepte mit der Fertigung des Monocoque. Es war ein gutes Gefühl, wieder in der Werkstatt zu stehen! Nach und nach konnten immer mehr Fahrwerkskomponenten an unser Auto gebracht werden. Das Rolling Chassis wurde dann groß gefeiert. Ein herzliches Dankeschön an alle unsere Sponsoren, die uns dies trotz der schwierigen Situation rechtzeitig ermöglicht haben!

In den Wochen vor dem Rollout stand vor allem unser Aerodynamik Team Tag und Nacht in der Werkstatt, damit wir der Öffentlichkeit ein auch optisch ansprechendes Fahrzeug präsentieren konnten. Leider fand er auch in diesem Jahr nur online statt. Trotzdem war das Interesse an unserem Auto groß und wir haben uns über viele positive Rückmeldungen gefreut. Trotz knapper Timeline konnten wir dank des großen Einsatzes unserer Jungs vom E-Powertrain und Electronics Team das Auto rechtzeitig bereit machen und an den Wettbewerben teilnehmen.

Der eb020 bei Formula Student Germany, (c) Peters, FSG

Der xb021 bei Formula Student East, (c) Tarsoly, FS East

RHF: Anfang Juli fand bereits der FS Netherlands Wettbewerb statt. Seid Ihr da bereits mit dem neuen Auto gestartet?

Verena Höfler: Nein, es gingen auch unsere Vorgänger aus der Saison 2020 mit ihrem eb020 an den Start und nahmen in den Niederlanden und beim FS Germany teil.

Die erfahrene Crew des eb020 konnte das Scrutineering problemlos abschließen und qualifizierte sich so sehr schnell für die dynamischen Events beim FSN. Dann gab es jedoch Probleme mit dem Umrichter und das Auto konnte zunächst nicht weiterfahren. Mit Unterstützung der zu Hause gebliebenen Teammitglieder konnte das Auto jedoch von Allrad- auf Frontantrieb umgebaut werden und dann auch bei den restlichen Disziplinen starten. Im Engineering Design haben wir den dritten Platz erzielt. Insgesamt konnten wir den Wettbewerb mit dem 8. Platz abschließen.

Im August ist der eb020 dann nochmal beim FS Germany gestartet. Das Scrutineering verlief fast fehlerfrei. Dann jedoch brach zunächst die linke Aufhängung und dann auch noch das Monocoque im Braketest. Nach einer Krisensitzung und nächtlichen Reparaturaktion mit Hilfe von KAraceIng bestanden wir am nächsten Tag die Abnahme und konnten dann bei Skidpad und Acceleration Platz zwei und vier belegen. Motiviert gingen wir beim AutoX an den Start. Leider brach aufgrund der Überbeanspruchung beim ersten Bruch ein weiterer Teil des Monocoque, so dass wir uns wieder an die Reparatur machen mussten. Wir haben es dann gerade noch rechtzeitig zu unserem Endurance Slot hinbekommen und konnten diesen mit der besten Effizienz beenden! Auch haben wir den ersten Platz im Engineering Design errungen, was uns besonders gefreut hat. Insgesamt konnten wir bei diesem Wettbewerb den 2. Platz erzielen – dank der besonderen Leistung unseres Teams und der Unterstützung des Karlsruher Teams.

Der eb020 bei Formula Student Germany, (c) Maru, FSG

Siegesfreude über den 2. Platz am Hockenheimring, (c) Partenfelder, FSG

RHF: Und wie lief es mit dem neuen xb021?

Verena Höfler: Der xb021 startete Ende Juli beim FS Austria. Das war das erste Mal, dass unser 2021er Team bei einem Wettbewerb teilnahm. Dort schafften wir es leider nicht, das Scrutineering rechtzeitig für alle Disziplinen abzuschließen. Doch beim AutoX und beim Endurance konnten wir starten. Wegen eines Drehers in der 6ten Runde konnte das Endurance nicht zu Ende gefahren werden. Trotz der vielen Komplikationen und einer guten Leistung in den Statics konnten wir uns gegen eine sehr starke Konkurrenz behaupten und landeten insgesamt auf Platz 20. Auch wenn wir unser Potenzial hier nicht voll ausschöpfen konnten, haben wir doch sehr viele neue und wertvolle Erfahrungen sammeln können.

Schon Anfang August waren wir dann auf dem Hungaroring bei FS East. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse beim Wettbewerb in Österreich schlossen wir das Scrutineering rechtzeitig ab und konnten bei allen dynamischen Disziplinen antreten. Bei den Static Events punkteten wir ebenfalls und unser Business Plan erlangte einen fantastischen zweiten Platz! Leider hatten wir dann beim Endurance ein technisches Problem und konnten bereits nach der 2. Runde nicht weiterfahren. Das führte dazu, dass wir in Ungarn insgesamt nur Platz 19 erlangten.

TUfast mit xb021 bei FS Austria 2021, (c) Partenfelder, FS Austria

Arbeiten am Auto bei FS East, (c) csilla, FS East

RHF: Wann fand der nächste Wettbewerb statt und wie ist er für Euch gelaufen?

Verena Höfler: Der letzte Wettbewerb der Saison wurde in den Oktober verschoben. Die Statics wurden online gehalten. Nur die dynamischen Disziplinen fanden vor Ort in Italien statt. In den Statics haben wir eine solide Leistung abgelegt. Der sehr enge Zeitplan vor Ort verlangte der mittlerweile eingespielten Crew einiges ab, war aber zu bewerkstelligen. Es kam wieder zu verschiedenen Problemen, so dass wir zunächst vom Allrad auf Heckantrieb umbauen mussten. Später waren wir gezwungen auf Frontantrieb umzubauen, um die Bremsen zu entlasten. So konnten wir im AutoX die fünftbeste Zeit erzielen, was uns für den Endurance eine gute Startposition sicherte. Ohne weitere technische Probleme schafften wir beim Endurance einen dritten Platz und im Efficiency erzielten wir Platz 1. Durch die gemeinsamen Anstrengungen des vor Ort Teams und des Teams zu Hause konnten wir die Saison mit einem 2. Platz abschließen.

Außerdem erhielten wir noch den Special Award von Lamborghini für „Best lightweight solution in chassis“.

Check am Auto, (c) Freisi, FS East

Special Award „Best lightweight solution in chassis“ by Lamborghini, (c) Formula SAE21

RHF: Herzlichen Glückwunsch! Schön, wenn der große Einsatz auch mit Preisen honoriert wird. Ohne die sehr beeindruckende Teamarbeit wäre das alles nicht möglich gewesen. Das Team war trotz der Coronamaßnahmen zu Höchstleistungen fähig, handelte durchdacht aber reagierte auch flexibel auf auftauchende Probleme. Was ist Euer Fazit aus der hinter Euch liegenden Saison?

Verena Höfler: Die Saison 2021 war für alle eine große Herausforderung. Aber wir hatten unsere Ziele vor Augen und sind als Team im Laufe der Zeit zusammengewachsen und auch über uns hinaus. Auch wenn immer wieder Schwierigkeiten auftraten, war Aufgeben niemals eine Option.

Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal dem gesamten Team danken für den unermüdlichen Einsatz. Es hat so viel Spaß gemacht! Vielen Dank an alle, die uns dabei unterstützt haben, diese unbezahlbaren Erfahrungen und Erinnerungen zu sammeln!

Erfolg, Spaß und Teamarbeit in der Rennsaison 2021, (c) Martzi, FS East

Bleibende Erinnerungen an eine ereignisreiche Saison, (c) Martzi, FS East

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